Programm der HEW-Lesetage für 2013

Das Programm (jeder Tag hat eine eigene Farbe):

Der Programm-Flyer kann als PDF-Datei hier  heruntergeladen werden.

Das Schullese-Angebot findet sich hier.

Kartenvorbestellungen bitte bei den VeranstalterInnen buchen (z.B. Kampnagel) hier.

 

 

Montag 15. April

15. April um 20 Uhr

Eröffnungsveranstaltung der HEW* Lesetage – Lesen gegen -Vattenfall:

Ingo Schulze: „Unsere schönen neuen Kleider“

Lesung

Im Anschluss: Diskussion über „Kunst und Knechtschaft“ mit Ingo Schulze, Lutz Schulenburg (Edition Nautilus) und dem Publikum, Moderation: Annemarie Stoltenberg

Kampnagel, Jarrestraße 20

U-Bahn Borgweg, Bus 173 oder 172 Haltestelle Jarrestraße (Kampnagel)

Eintritt 8,00 Euro

Ingo Schulze ist ein begnadeter Geschichtenerzähler und ein politischer Mensch, der jenseits von Talkrunden öffentlich Position bezieht. Bekannt wurde der in der DDR geborene Schriftsteller mit der Erzählungssammlung „33 Augenblicke des Glücks“ und dem Roman „Simple Storys“. Seine Bücher sind vielfach ausgezeichnet. Anlässlich der Verleihung des Thüringer Literaturpreises 2007 kritisierte Schulze die „Refeudalisierung des Kulturbetriebes“ und überließ dem Land Thüringen das von dem Energieriesen E.ON gestiftete Preisgeld. In seiner Rede prangerte er die „Ökonomisierung aller Lebensbereiche“ und damit auch der Energiewirtschaft an.

Auf Kampnagel liest Ingo Schulze u.a. aus seinem 2012 erschienenen Buch „Unsere schönen neuen Kleider“ (Hanser Berlin), in dem er mit Blick auf Andersens Märchen gegen die von der Kanzlerin ausgerufene „marktkonforme Demokratie“ anschreibt und stattdessen für demokratiekonforme Märkte plädiert. Er zeigt in seinen Geschichten, dass es notwendig ist, sich selbst wieder ernst zu nehmen, die Dinge beim Namen zu nennen, die Vereinzelung zu überwinden und die Welt als veränderbar zu begreifen.In der anschließenden Diskussion geht es um Kultur und Konzerne, Freiheit und Knechtschaft und die Frage, wer unter welchen Bedingungen die Kultur einer Stadt schafft ...

Dienstag 16. April

16. April um 19.00 Uhr

Betty Kolodzy: „Reinverlegt!“

Lesung aus einem Rache-Roman

Gasthaus, Thedestraße 61

S-Bahn Holstenstraße oder Altona

Eintritt Spende„Kein Strom“, hatte ich den verdutzten Architekten gedrängt. „Bitte entfernen Sie sämtliche Quellen und stellen Sie sicher, dass sich nicht eine einzige Steckdose in der Nähe meines Arbeitsraumes befindet.“ Eine Autorin will ihren Hamburger Literaturagenten bestrafen, ein Architekt geht als neuer Star am Literaturhimmel auf ...

Betty Kolodzy kommt aus München und lebt in Bremen. Wo ihr Literaturagent wohnt, behält sie lieber für sich. Und das sagt der Weser Kurier zu ihrem neuen Roman „Reinverlegt!“, erschienen bei michason & may: „Plagiatsvorwürfe, Literaturbetrieb und Konsumkultur bekommen gleichermaßen und auf höchst amüsante Weise ihr Fett weg.“

16. April um 19.30 Uhr

Barbara Sichtermann:

„Ein freies Frauenzimmer - Caroline Schlegel-Schelling“

Buchvorstellung und Lesung

Buchhandlung Boysen+Mauke, Große Johannisstraße 19, S-Bahn Stadthausbrücke, U-Bahn Rathaus

Eintritt 7,00 Euro

Verehrt, verrufen, geliebt, gemieden, unverstanden, unvergessen. Man hat schon manches von ihr gehört: von Caroline Schlegel-Schelling (1763–1809), der großen Dame der Frühromantik, Anregerin und Mitarbeiterin der Brüder August und Wilhelm Schlegel. Wie das so geht mit großen Geistern, jede Epoche interpretiert sie anders. Jetzt zeigt uns die Publizistin und Autorin Barbara Sichtermann mit dem Lebensbild zum 250. Geburtstag von Caroline Schlegel-Schelling eine neue persönliche Sicht auf das ungebundene Frauenzimmer.

Zahlreiche Bücher von Barbara Sichtermann sind zu den Themen Weiblichkeit, Pubertät, Mütter, Paare, Frauenemanzipation, Geschlechterfragen und Sexualität erschienen.

Nachmeldung: 16. April um 09:45 / 11:00

Tilla Lingenberg

"Das Gummistiefelgeheimnis" & "Joschi sucht die Zeit"

Louise Schröder Schule

geschlossene Veranstaltung

 

16. April um 20.00 Uhr

Frank Göhre:

Es war einmal St. Pauli!Die Kiez-Trilogie“ und „Zappas letzter Hit“

Krimilesung

Druckerei in St. Pauli, Große Freiheit 70, S-Bahn Reeperbahn

Eintritt 5,00 Euro

„Die Kiez-Trilogie“ vereint die drei erfolgreichen Kriminalromane „Der Schrei des Schmetterlings“, „Der Tod des Samurai“ und „Der Tanz des Skorpions“ (alle im Pendragon Verlag). Ein Meilenstein der neueren deutschsprachigen Kriminalliteratur. „Schon wieder einer dieser lauen Regionalkrimis? Nein, schließlich schreibt James Ellroy auch keine Kiez-Krimis für Lokalpatrioten aus L.A., sondern perfekt orchestrierte, düstere Gesellschaftspanoramen – wie Frank Göhre, der das Genre meisterhaft zur Durchleuchtung des großen Filzes nutzt.“ (Der Stern) „Göhre reißt den Kiez in Fetzen, nimmt ihm die jämmerliche Betulichkeit des Großstadtreviers, gibt dem dicht verwobenen Filz einen Namen, lässt ihn fallen und nur noch im Hinterkopf des Lesers weiter existieren.“ (krimi-couch).

Frank Göhre, 1943 geboren, arbeitete als Buchhändler, Bibliothekar, Verlagsangestellter und Hörfunkautor. Er lebt in Hamburg und schrieb neben Romanen Drehbücher, u.a. das mit dem Deutschen Drehbuchpreis ausgezeichnete Drehbuch „St. Pauli Nacht“ (Regie Sönke Wortmann).

16. April um 20.00 Uhr

Birgit Haustedt:

To Italy with literature Literarische Reisen nach Rom, Venedig und Florenz

Buchhandlung Christiansen, Bahrenfelder Straße 79

S-Bahn Altona

Eintritt 5,00 Euro

An der Seite Rilkes durch Venedig streifen, mit Walter Benjamin in einer römischen Kneipe über Essen philosophieren oder Dante in die Hölle folgen: Birgit Haustedt nimmt uns mit auf Lesereisen in Italiens bekannteste Kunstmetropolen. Auf den Spuren großer Autoren taucht sie ein in Geschichte, Kunst und Alltag von Rom, Venedig und Florenz. So lernen wir diese Städte anders kennen – nicht als Museen, sondern als lebendige Orte mit Licht und Schatten, mit Gerüchen, Farben und Spuren des Lebens. Dabei erzählt Haustedt auch von den berühmten Reisenden, Amüsantes und Anrührendes, und zeigt, was wir ebenfalls von ihnen lernen können: die Kunst des Reisens. „So kann man in diesem liebevoll und sachkundig gemachten Büchlein über beide viel erfahren: über die Stadt und über den Dichter“, schreibt Die Zeit über ihr Buch „Mit Rilke durch Venedig“.

Birgit Haustedt, promovierte Literaturwissenschaftlerin, lebte in Salerno, Rom und Neapel. Heute ist sie freie Autorin in Hamburg und schreibt zurzeit an einem Buch über die Hansestadt.

16. April um 20.00 Uhr

Auf hoher See.

Von Buenos Aires über Oslo ins Südchinesische Meer Übersetzerlesung

mit Andreas Löhrer und Inka Marter

Centro Sociale, Sternstraße 2, U-Bahn Feldstraße

Eintritt Spende

Andreas Löhrer und Inka Marter lesen aus zwei ihrer Übersetzungen:

Im postmodern anmutenden Roman „Die Rückkehr der Tiger von Malaysia“ lässt der mexikanische Autor Paco Ignacio Taibo II den malaiischen Piraten Sandokan wiederauferstehen und gegen neue Kolonialisten, internationale Verschwörer und sogar Dr. Moriarty kämpfen.

Der ursprünglich 1933 in Buenos Aires erschienene, autobiographisch inspirierte Avantgarderoman „45 Tage und 30 Matrosen“ der argentinischen Schriftstellerin Norah Lange erzählt von der Seereise der jungen Argentinierin Ingrid, die als einziger weiblicher Passagier auf einem Frachter nach Norwegen fährt – mitten unter 30 norwegischen Seeleuten!

16. April um 20.00 Uhr

Harry Rowohlt - Lesung

Kampnagel, U-Bahn Borgweg, Bus 173 oder 172 Haltestelle Jarrestraße (Kampnagel)

Eintritt 10,00 Euro

Harry Rowohlts Bühnen-Shows sind legendär! Der Übersetzer, Vorlesekünstler, Kolumnist und Gelegenheits-Schauspieler mit dem modulationsfähigen Brummbass setzt sich einmal mehr für die Verabschiedung Vattenfalls als Energielieferant und Namensgeber für ein Literaturfestival ein.

Der von der Titanic als „Gott“ bezeichnete Lautmaler schleust relevante und entlegene Themen der Zeit durch sein Subuniversum, das sie hinten meist schräger, relevanter und von neuen Themenkumpeln umstellt wieder verlassen. Dabei windet sich sein tiefer Sound vom Ohr bis in die Magengegend seiner Zuhörer und sorgt dort für ein angenehmes Kribbeln. Die Jury des Prix Pantheon verlieh dem Künstler 2011 den Sonderpreis „Reif und bekloppt“ und verglich ihn in seiner Vollmundigkeit mit einem reifen Rotwein.

16. April um 20 Uhr

Heinz Jürgen Schneider: „Tod in der Ballnacht“

Krimilesung

Buchhandlung Recht-Ullrich, Fuhlsbüttler Straße 386
Bus 7, 39, 172 Haltestelle Hartzloh direkt vor der Tür

Eintritt 6,00 Euro  (incl. Häppchen und Getränk!)

Seit 2009 veröffentlicht Heinz Jürgen Schneider seine Reihe mit historischen Krimis, die um 1933 in Schleswig-Holstein spielen: Hitler ist an der Macht. Auch in der holsteinischen Provinz gibt es Verhaftungen, Folter, Verbote und ersten Widerstand. In der Märznacht eines dörflichen Feuerwehrballs brennt ein Kuhstall ab. In der Brandruine ein grausiger Fund: Bauernsohn Fritz Cornelsen wird erstochen und verkohlt gefunden. Ist er Opfer des generationenlangen Bauernkriegs zwischen zwei Familien? Nur Tage später verhaftet die Polizei Hannes Schoop als seinen Mörder. Schon auf dem Ball hatte er das Opfer geschlagen, eine Zeugin sah ihn vom Tatort weglaufen und sein Alibi platzt. Doch Schoop bestreitet auch im Gefängnis gegenüber seinem Anwalt die Tat. Dieser beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.

Heinz Jürgen Schneider lebt und arbeitet als Rechtsanwalt in Hamburg. Bisher erschienen „Tod in der Scheune“ und „Tod am Hafenkai“ in der Reihe seiner linken Kriminalromane.

16. April um 20.15 Uhr

Birgit Lohmeyer: „Wellers Zorn“

Krimilesung

Mathilde – Literatur & Café, Bogenstraße 5, U-Bahn Schlump

Eintritt 5,00 Euro, VVK: www.mathilde-hh.de

Birgit Lohmeyer, die bis 2009 als Birgit H. Hölscher veröffentlichte, ist bekannt für ihre schnörkellosen hard-boiled-Krimis aus den Niederungen der menschlichen Psyche. Die gebürtige Hamburgerin lebt nun in der Nähe von Wismar, wo auch ihr Krimi spielt: Der gutmütige Menschenfreund und Bewährungshelfer Uwe Weller gerät an seine Grenzen. Einer seiner Klienten soll eine Architekturstudentin mit Säure verätzt und erschlagen haben. Sofort stellt sich Weller auf die Seite des mehrfach vorbestraften Gewalttäters; dieser hat eben erst einen langjährigen Gefängnisaufenthalt beendet und steht noch unter Führungsaufsicht. Weller versucht, ihn zu schützen, auch vor dem wütenden Mob, der ihn, angeführt durch die örtlichen Neonazis, aus seinem Wohnviertel vertreiben will. Doch Wellers Loyalität schwindet, als er seine Frau durch einen Serienmörder bedroht sieht, der seine Opfer gern lebend und tot abbildet. Denn auch sein Klient fotografiert gern... Nach „Sokops Rache“ (Hinstorff Verlag) der zweite Wismarkrimi von Birgit Lohmeyer mit Uwe Weller, einem ungewöhnlichen Helden.

16. April um 21.00 Uhr

Es interessiert mich nicht, aber das kann ich nicht beweisen“

Frank Spilker liest aus seinem Romandebüt

Cohen und Dobernigg, Sternstraße 4, U-Bahn Feldstraße

Eintritt 6,00 Euro

Beängstigende Anwandlungen plagen Thomas Troppelmann. Seit ihn seine Freundin verlassen hat, läuft sein Leben aus dem Ruder. Die Aufträge zum Artwork von Plattencovern sind dramatisch geschwunden. Und jetzt wird er mit seinem Graphikbüro „Tropical Design“ auch noch aus den Räumen geworfen, weil er es versäumt hat, den Mietvertrag zu verlängern. Da bleibt nur eins: rein in den Zug und raus aus Hamburg. Doch je länger die Fahrt dauert, desto unübersehbarer werden die Anzeichen, dass etwas Gespenstisches im Gange ist, dessen Ausmaße Thomas noch nicht einmal ahnt. In Frank Spilkers Romandebüt geht einfach alles den Bach runter – und es macht erstaunlich viel Spaß, seinen tragischen Helden auf dem Weg nach unten zu begleiten.

Frank Spilker verschlug es einst von Ostwestfalen nach Hamburg. Der Rest ist Geschichte: eine großartige Karriere als Songschreiber und Sänger, mit seiner Band „Die Sterne“ und auch solo. Jetzt beglückt er die Welt mit seinem ersten Roman (Hoffmann und Campe Verlag). Und die Welt kann sich freuen!

Mittwoch 17. April

17. April um 15.00 Uhr

Der kleine Billy und sein großer Onkel Bob“ mit Gabi Unger

Lesung aus der OHRENBÄR-Serie für Kinder bis 8 Jahren

Kinderbücherei BüBa, Mendelsohnstraße 86, S-Bahn Bahrenfeld

Eintritt frei, Anmeldung unbedingt erforderlich unter: Tel: 890 705 48

Der kleine Billy hat einen großen Onkel und der heißt Bob. Er wohnt nebenan, wo Billy wohnt, und er ist wirklich richtig groß. Wenn Billy sich noch etwas klein fühlt, dann geht er gerne zu seinem großen Onkel Bob hinüber und lässt sich von ihm eine schöne Geschichte erzählen. Denn Onkel Bob ist nicht nur groß gewachsen, sondern er ist auch ganz groß im Geschichten erzählen, er erzählt von einer Springmaus, einer Katze, einem Elefanten und anderen kleinen und großen Tieren.

Gabi Unger ist Schauspielerin mit eigenem Puppentheater. Zusammen mit der zauberhaften Ele, ihrer Klappmaulpuppe bringt sie den Kindern – dicht an der Originalfassung – Märchen der Brüder Grimm nahe. Für die Sendung OHRENBÄR schreibt Gabi Unger seit Jahren erfolgreich Radiogeschichten für kleine Leute. Sie hat auch ein Buch mit Geschichten für Schulkinder veröffentlicht: „Die Kinder von Spatzenwarder“.

17. April um 20.00 Uhr

Vom Glück in Paris, Unglück im Schweinestall und Erschrecken im Knast

Lesung mit Gudrun Hammer, Marita Lamparter und Renate Langgemach

Wohlers, Thadenstraße 148 (am Wohlerspark), U-Bahn Feldstraße

Eintritt Spende

In Gudrun Hammers im Herbst erscheinenden Roman „Goldrandscherben“ (Edition Voss im Horlemann Verlag) verliebt sich eine Journalistin in einen Häftling und flieht vor ihrem Sohn.

Renate Langgemach schickt ihren Helden Johan Jakob nach Paris, damit er sich aus den Fesseln seines inneren Gefängnisses löst. Das gelingt, weil er die Metropole auf seine Weise zu erobern versteht – und weil er Simone kennenlernt. „Geh du nach Süden“ (Edition Contra-Bass) heißt Renate Langgemachs Roman.

Marita Lamparter schreibt Dorf- und Stadtgeschichten. Sie erzählt mit viel Sinn für komische Situationen von Kindheitserlebnissen in der Provinz, von einer Schuhverkäuferin, von einer gewonnenen Mettwurst beim Preisskat bis hin zu den großen Fragen der Religion.

17. April um 20.00 Uhr

Zwischen Anpassung und Anderssein: Marilynne Robinsons „Haus ohne Halt“

die edition fünf stellt vor

im Adele & Clodwig, Bahrenfelder Straße 43, Bus und S-Bahn Altona

Eintritt frei

Mitten in den Rocky Mountains, an einem großen See, wachsen die Schwestern Ruth und Lucille unter der Obhut einer exzentrischen Tante auf, der es nicht gelingen will, einen „normalen“ Haushalt zu führen. Während Ruth an deren Rastlosigkeit und Freigeist Gefallen findet, sehnt sich Lucille mehr und mehr danach, zu sein wie die anderen. Die Schwestern werden einander immer fremder und ihr Leben treibt in unerwartete Richtungen. Eine gefühlskluge Geschichte über Heimatlosigkeit, Anderssein und die vielen Gesichter von Familie, geschrieben von der Pulitzer-Preisträgerin Marilynne Robinson. Die Autorin ist nominiert für den Man Booker International Prize 2013.

17. April um 20.00 Uhr

Jochen Schimmang: „Grenzen Ränder Niemandsländer“

Lesung

Pastorat der St. Pauli Kirche, Pinnasberg 80/Ecke Heidritterstraße.

Nur nach Anmeldung unter: , Tel.: 040 - 3196893

U- und S-Bahn Landungsbrücken

Eintritt 5,00 Euro

„Grenzen Ränder Niemandsländer“ heißt der autobiografische Essay, an dem Jochen Schimmang zurzeit arbeitet. In diesem Text geht es darum, welches Glück an den Rändern verborgen liegen kann, was es heißt, ein Kind der britischen Besatzungszone zu sein, und welche lebenslangen Depressionen es hervorrufen kann, einem Tätervolk anzugehören. Es geht aber auch um einen dänischen Fährhafen, alte Schwarzweißfilme und einen Vorort von Paris.

Jochen Schimmang gilt seit seinem ersten Roman „Der schöne Vogel Phönix“ als seismographischer Chronist der Lebensbefindlichkeiten und gesellschaftlichen Strömungen in der Bundesrepublik. Er ist Mitglied im deutschen P.E.N.-Zentrum und in der Deutschen Marcel-Proust-Gesellschaft. Zuletzt erschien von ihm der Berlin-Roman „Neue Mitte“ bei Edition Nautilus.

17. April um 20.00 Uhr

Sibyl Gräfin Schönfeldt:

„Sonderappell“

Der authentische Roman über eine Jugend im Dritten Reich und das Kriegsende.

Lesung

Christianskirche, Klopstockplatz, S-Bahnhof Altona

Eintritt 5,00 Euro

„Sonderappell 1945. Ein Mädchen berichtet.“ Die siebzehnjährige Charlotte wird Ende 1944 zum Arbeitsdienst nach Oberschlesien eingezogen. Ihr nationalsozialistisches Weltbild gerät ins Wanken, als Ruth, Charlottes Freundin, plötzlich verschwunden ist. Aus diesem autobiografischen Buch liest Gräfin Schönfeldt in der Christianskirche und bereichert damit die Veranstaltungsreihe zum Thema „Kriegskinder“ in der Christianskirche. „Besser ... kann man kaum erklären, wie das war.“ (Frankfurter Rundschau)

Sibyl Gräfin Schönfeldt arbeitet als Journalistin, Übersetzerin, Kinderbuch- und Kochbuchautorin, ist freie Mitarbeiterin bei der Zeit, dem Stern und anderen Zeitschriften wie auch beim Rundfunk und Fernsehen. Sie erhielt mehrere Auszeichnungen im Literarischen Wettbewerb der Gastronomischen Akademie Deutschlands und 1977 den Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur e.V. Volkach. Sie gibt den jährlich erscheinenden Arche-Küchen-Kalender heraus.

17. April um 20.00 Uhr

Claire Walka: „Die Melancholie der Kohlenstoffverbindungen“

Lese-Performance

im Frappant e.V., Zeiseweg 9, S-Bahn Altona, Bus Gerichtstraße

Eintritt frei

Brodelnde Stadt … Infernos im zerstreuten Jetzt … Das Ich als Projektor … Der Horizont als Unbekannte … Bäume, Urwald, von Zäunen umrandet … Das Dia des Augenblicks … Smalltalks und Schlafwandler … Verstecke … Verlaufen … Im Stimmengewirr der Erde …

Claire Walka schreibt Kurzgeschichten, lyrische Texte und dreht Filme. Bei ihren Leseperformances spielt sie mit verschiedenen Identitäten und mischt klassisches Vorlesen mit Audio- & Videoeinspielern.

17. April um 22.02 Uhr

Literatur-Quickie Nr. 230 Susanne Henke nur 17 Minuten lang

Lesung im Feldstern, Sternstraße 2, U-Bahn Feldstraße

Der Eintritt ist frei. Danach geht der Hut herum.

Unfreiwiliges Ableben und andere Abgründe – „Ich erzähle Geschichten von ganz normalen Menschen”, sagt Susanne Henke. „Dass die Sterberate dabei überdurchschnittlich hoch liegt, heißt nicht, dass ich Mord für eine Lösung halte, die bei Bedarf mit einer schrecklichen Kindheit entschuldigt werden kann. Aber manchmal wirkt der Gedanke, der dauerintrigierenden Giftspritze den Garaus zu machen, irgendwie befreiend – auch ohne Kindheitstrauma“.

Literatur-Quickie, die wöchentliche Gute-Nacht-Geschichte. Es kostet keinen Eintritt, man darf dabei sein Bier trinken. Und nach 17 Minuten ist alles vorbei.

Donnerstag 18. April

18. April um 19.30

Thomas Fritz: „Selbstportrait mit Schusswaffe“

Lesung

Buchhandlung Kortes, Elbchaussee 577, S-Bahn Blankenese oder Bus 36

Eintritt frei

Während ihres Dienstes in der NVA an der innerdeutschen Grenze lernen sich Peter Kilian und Achim Schlesinger kennen. Als in den 90er Jahren Kilian auf rätselhafte Weise ums Leben kommt, macht sich der Freund auf die Suche nach den wahren Todesumständen und wird immer mehr mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert. „In Selbstportrait mit Schusswaffe“ (Merlin Verlag) sucht Thomas Fritz Antworten auf die uns alle beschäftigende Frage: Warum sind wir nicht so, wie wir gern wären? Eine tragikomische Geschichte der menschlichen Schwächen nimmt ihren Lauf...

Thomas Fritz wurde 1955 in Halle geboren, arbeitete als Verlagslektor und Dramaturg am

Theater und beim Rundfunk.

Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Merlin Verlag

18. April um19.00 Uhr

Geld ohne Wert. Zur Erinnerung an Robert Kurz.

Buchvorstellung, Vortrag und Diskussion mit Claus Peter Ortlieb

Centro Sociale, Sternstraße 2, U-Bahn Feldstraße

Eintritt Spende

Robert Kurz ist am 18. Juli 2012 im Alter von 68 Jahren gestorben. Er hinterlässt ein Lebenswerk, das aller Voraussicht nach lange über seinen Tod hinaus weiterwirken wird. Robert Kurz war maßgeblicher Mitbegründer der Wertkritik/Wertabspaltungskritik, einem eigenen radikalen, mit Marx über Marx hinausgehenden gesellschaftskritischem Theorieansatz. Mit seinem letzten, kurz vor seinem Tod fertig gestellten Buch „Geld ohne Wert – Grundrisse zu einer Transformation der Kritik der politischen Ökonomie“, das unfreiwillig zu einem Vermächtnis wurde, hat Robert Kurz noch einmal die Theorieentwicklung über den bis dahin erreichten Diskussionsstand hinausgetrieben. In der Veranstaltung soll das streitbare Werk von Robert Kurz, das im Horlemann-Verlag erschienen ist, vorgestellt und insbesondere anhand dieses letzten Buches diskutiert werden.

18.April um 19.00 Uhr

Die Frau in den Quecksilberschuhen

Ein Abend im Salon mit Ottilie von Goethe

Ihre Texte, ihre Briefe, ihre Freundeskreise, ihre Liebhaber –

zusammengewürfelt und vorgestellt von Hedwig Sarrazin-Strohm.

Cafe Wattenberg 8, Wattenbergstraße 8, Hamburg-Heimfeld

S-Bahn Heimfeld

Eintritt Spende
Ottilie von Goethe, 1796–1872, war Tochter einer alleinerziehenden Weimarer Hofdame aus verarmtem Adel. Sie heiratete 1817 den einzigen Sohn Johann Wolfgang von Goethes und wurde als Schwiegertochter des „Dichterfürsten“ der Mittelpunkt eines riesigen internationalen Gäste- und Verehrerkreises, der Weimar belebte. August, ihr Mann, starb 1830 und zwei Jahre später ihr Schwiegervater. Sie machte nun lange Reisen, nach Wien, nach Italien, um alte Freundinnen zu besuchen, neue Freunde und vor allem auch Liebhaber zu finden, von denen keiner fürs Leben bei ihr blieb. Sie schrieb viele Briefe, Tagebücher und Texte, die ihre Unruhe und gesellige Einsamkeit zeigen. Trotz ständiger Geldnot gelang es ihr immer wieder, Menschen an sich zu ziehen, sie anzuregen und ihnen zu helfen.Hedwig Sarrazin-Strohm lebt und arbeitet in Hamburg-Harburg. Sie liebt die Literatur und die Menschen, die sie schaffen, die ihr dienen – die Lebenden, die Toten.

18. April um 19.30 Uhr

Kien Nghi Ha: „Asiatische Deutsche. Vietnamesische Diaspora and Beyond“

Sachbuchlesung

Werkstatt 3, Nernstweg 32-34, S-Bahn Altona

Eintritt 4,00 / 3,00 Euro

Die Beschäftigung mit „asiatischen Deutschen“ ist bislang eher wissenschaftlich und wenig in der Öffentlichkeit bekannt. Am Beispiel der vietnamesischen Migration (kurz nach der Wiedervereinigung brannte in Rostock-Lichtenhagen ein Wohnheim für vietnamesische Vertragsarbeiter) bringt Ha die Themen Identität und Repräsentation von asiatischen Deutschen zur Sprache: Wie werden sie von unserer Gesellschaft betrachtet und wie gehen sie mit diesen Zuschreibungen um? Dabei zieht er Verbindungen zu anderen People-of-Color-Gemeinschaften in Deutschland. Das Leben zwischen hybriden Kulturen, politischen Grenzen und konstruierten Nationen wird dabei als eine Form des Zuhause-Seins betrachtet. Diese Konstellation stellt eine zentrale Zukunftsaufgabe postkolonialer Migrationsgesellschaften in der Ära der Globalisierung dar.

Kien Nghi Ha, geb. 1972 in Hanoi, kam 1979 als „Boat People“-Flüchtling nach Berlin und ist promovierter Kultur- und Politikwissenschaftler. Er kuratierte am Hebbel am Ufer Theater (Berlin) ein diskursives Programm zur vietnamesisch-deutschen Diaspora, war Gastprofessor am Asien-Orient-Institut der Universität Tübingen und arbeitete als Ko-Kurator der Asien-Pazifik-Wochen 2011 im Haus der Kulturen der Welt (Berlin). Er wurde 2011 mit dem Augsburger Wissenschaftspreis für Interkulturelle Studien 2011 ausgezeichnet.

In Zusammenarbeit mit W3 – Werkstatt für internationale Kultur und Politik e.V. und Eine Welt Netzwerk Hamburg e.v.

18. April um 20.00 Uhr

Annassalong  - Lieder und Geschichten

mit Tania Kibermanis, Ute Leuner und Farina & Konsorten

Salon Café Bey's, Ottenser Hauptstraße 64, S-Bahn Altona

Eintritt Spende

Viermal im Jahr findet er statt, der Geheimtipp in Ottensen: „Annassalong“. Anna Hölscher, Erfinderin und Organisatorin, moderiert die offene Bühne für Musiker, Comedians, Poetry­slammer, Autoren u.a. Im Frühlingssalon mit dabei: Tania Kibermanis, eine echte St. Pauli-Autorin, sie stellt Geschichten vom Kiez und anderen Orten in Hamburg vor, „Nicht lange schnacken“ heißt ihr Hamburgbuch. Ute Leuner macht zusammen mit ihrer Partnerin Kabarett. Sie liest und singt vom Höhenflug ins Bodenlose, vom Trip in die Tiefen der Seele zwischen Kreativität und Wahnsinn. Farina & Konsorten: Farina Pätz, eine junge Songwriterin, und ihre Band stellen neue Balladen und Songs vor.

18. April um 20.00 Uhr

Martin Beyer: „Mörderballaden“

Lesung

Filmraum, Müggenkampstraße 43, S-Bahn Langenfelde oder U-Bahn Lutterothstraße

Eintritt frei

„Schlagen wir die Pauke für Martin Beyer! Eine Entdeckung unter den jüngeren deutschen Autoren.“ Wie einst Nick Cave in seinen Murder Ballads besingt Martin Beyer historische, fiktive und mythische Mordtaten: von der Hinrichtung des chilenischen Sängers Víctor Jara bis hin zu einer orpheushaft misslungenen Geiselübergabe. Dabei nimmt er mal die Perspektive des kaltblütigen Täters ein, mal die des verzweifelten Opfers oder auch die der trauernden Hinterbliebenen. Der Leser hat die Wahl, auf welche Seite er sich stellt: auf die des Opfers oder auf die des Mörders – oder ob er Zuschauer bleibt. 13 vielfältige Krimigeschichten, 13 große Erzählungen, 13 reinigende Balladen, erschienen im asphalt & anders Verlag. Martin Beyer lebt in Bamberg, 2009 wurde er mit dem Walter-Kempowski-Preis ausgezeichnet.

18. April um 20.00 Uhr

Der Kriminalroman ist die große Literatur des 20. Jahrhunderts. Leider.“

Dominique Manotti im Gespräch

Diskussion und Lesung aus „Das Schwarze Korps“

und „Die Ehrenwerte Gesellschaft“.

Deutsche Texte: Iris Konopik und Theo Bruns, Moderation: Jorinde Reznikoff

Buchladen Osterstraße, Osterstraße 171, U-Bahn Lutterothstraße oder Osterstraße

Eintritt 8,00 Euro

1995, mit 53 Jahren, veröffentlicht Dominque Manotti ihren ersten Roman. „Spät, und nicht aus Berufung“, erklärt sie, „sondern eher aus Verzweiflung“ über die Entwicklung einer Gesellschaft, welche ihre Generation vergeblich zu verändern versucht habe. Ihre politische Erfahrung und analytische Praxis als (Wirtschafts-)Historikerin liefern der Politkrimiautorin das Instrumentarium, mit dem sie der Gesellschaft so präzise wie gnadenlos den Spiegel vorhält.

Die Schriftstellerin Dominique Manotti steht im Mittelpunkt dieses offenen Gesprächs, das Iris Konopik übersetzt und Jorinde Reznikoff moderiert. Deutsche und französische Passagen werden zu hören sein aus ihren zuletzt auf Deutsch erschienen Romanen „Die Ehrenwerte Gesellschaft“ (Assoziation A, vorgestellt von Theo Bruns) und „Das Schwarze Korps“ (Argument Verlag, vorgestellt von Iris Konopik).

Die Lesung wird veranstaltet in Kooperation mit der Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg, gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung.

18. April um 20.18. April um 20.00 Uhr00 Uhr

Viola Roggenkamp: Unterwegs mit der Schreibmaschine

Lesung

CVJM, An der Alster 40, Metrobus 4 Gurlittstraße, S- und U-Bahn Hauptbahnhof

Eintritt 7,00 Euro

Reisen und Schreiben – Viola Roggenkamp reiste und lebte mehrere Jahre in Ländern Asiens und in Israel. An diesem Abend stellt sie aus einem unveröffentlichten Roman vor: Über tägliche Herausforderungen in einer fremden Welt, über äußere und innere Einsamkeit und über Hühner in Indien, die auch nicht anders sind.

Viola Roggenkamp, geboren in Hamburg aus jüdisch-deutscher Familie war lange Jahre als Zeit-Autorin, taz-Kolumnistin, Emma-Autorin bekannt. Seit 2004 ist sie freie Schriftstellerin und Essayistin. Sie hat mehrere Romane veröffentlicht, u.a. „Familienleben“, „Die Frau im Turm“, „Tochter und Vater“.

Freitag 19. April

19. April um 19.30 Uhr

Poesie der Straße - Eine LecturePerformance der neopostdadasurrealpunkshow

Libertäres Kultur- und Aktionszentrum „Die Schwarze Katze“, Fettstraße 23, U-Bahn Christuskirche oder Sternschanze

Eintritt: Spende

„Poesie ist die Alternative zum Kapitalismus.“ Seit 30 Jahren schickt Jérôme Mesnager seine weißen Flaneure aus und provoziert zärtlich-leise die Werbung.

Die Kreideleiche eines Gliedermännchens, wie es zu Bewegungsstudien von Malern benutzt wird, klettert behände Mauern längs und hoch, winkt einsamen Passanten zu und stützt verfallende Fenstersimse. Weiße Spuren Namenloser, welche ebenso rasch zu verschwinden drohen, wie sie gekommen sind. KP Flügel und Jorinde Reznikoff zeichnen ein Porträt von Jérôme Mesnager im Kontext der französischen und europäischen Urban Art.

Seit dem 16. Januar 1983 lässt sie ihr Schöpfer und Choreograph Jérôme Mesnager durch Pariser Winkel und Straßen streifen. Da begegnen sie zuweilen dem schwarzen Trenchcoat-Mann Nemos, der mit Schirm und Melone durch die Stadt tanzt, den Ratten, Ballerinas und Clochards von Blek le Rat, den Rimbauds und großformatigen Heraufbeschwörungen vergessener Geschichtsdramen eines Ernest Pignon-Ernest oder den lasziv-provokativ sich gebärdenden Frauenmotiven von Miss.Tic. Mit ihrer poetisch-figurativen Motivik schreiben sie alle ein spezifisch französisches Kapitel der Graffitikunst, welches in den 1980er Jahren seinen Anfang nahm. 

Die neopostdadasurrealpunkshow wird regelmäßig auf Radio FSK Hamburg, Coloradio Dresden und immer häufiger auf Radio Helsinki, Graz, ausgestrahlt und flaniert auch gerne off.

19. April um 20.00 Uhr

Friedrich Ani: „Süden und das heimliche Leben“

Krimilesung

Monsun-Theater, Friedensallee 20, S-Bahn Altona

Eintritt 8,00 / 5,00 Euro, VVK Monsun-Theater

Friedrich Ani hat mit Kommissar Tabor Süden eine legendäre Figur geschaffen, die etliche preisgekrönte Kriminalromane belebt. Auch der neuste Süden-Roman („Süden und das heimliche Leben“, Knaur) hat gerade einen wichtigen Preis bekommen: den deutschen Krimipreis 2012. Bei seinen Ermittlungen in Sachen einer verschwundenen Kellnerin stellt Ermittler Tabor Süden fest, dass keiner wirklich etwas über sie weiß. Auch ihre Familie nicht, die auf das Verschwinden mit Desinteresse und Herzlosigkeit reagiert. Erst ein Gespräch mit der Schwester lässt Süden erahnen, was Ilka aus Scham vor aller Welt verbirgt … Mit seinem unverwechselbar lakonischen Sound fasziniert Ani seine Leserinnen und Leser.

Friedrich Ani wurde 1959 in Kochel am See geboren, lebt heute in München. Er arbeitete als Reporter, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Er schreibt Romane, Kinderbücher, Gedichte, Hörspiele, Drehbücher und Kurzgeschichten. Seine Bücher wurden vielfach ausgezeichnet. Als bisher einziger Autor erhielt Ani den Deutschen Krimipreis in einem Jahr für drei Süden-Titel gleichzeitig. 2010 folgte der Adolf-Grimme-Preis für das Drehbuch nach seinem Roman „Süden und der Luftgitarrist“. 2011 erschien bei Droemer der Roman „Süden“, der mit dem Deutschen Krimi Preis 2011 ausgezeichnet wurde.

19. April um 20 Uhr

Merle Kröger: „Grenzfall“

Krimilesung

Buchhandlung im Schanzenviertel, Schulterblatt 55, U- und S-Bahn Sternschanze

Eintritt 4,00 EUR

Mehrere Jahre recherchierte die Krimiautorin und Filmemacherin Merle Kröger am Fall der beiden 1992 in Nadrensee/Mecklenburg-Vorpommern erschossenen Roma. Mit Philip Scheffner entstand aufgrund der Recherchen der Dokumentarfilm „Revision“. Merle Krögers dritter Krimi „Grenzfall“ rekonstruiert nun literarisch die Geschichte der Tat und der Opfer und spinnt sie in die Gegenwart fort. 20 Jahre nachdem die beiden Flüchtlinge von Jägern getötet wurden, muss Hauptfigur Mattie Junghans auch gegen die lokale NPD und ihr rassistisches Milieu sowie im desinteressierten Mainstream ermitteln. „Grenzfall“ ist auf der Krimi-Zeit-Bestenliste platziert.

Merle Kröger, geb. 1967 in Plön, lebt seit 1985 in Berlin und arbeitet als Filmemacherin, Produzentin, Drehbuch- und Romanautorin. Sie realisierte zahlreiche Dokumentarfilme, die erfolgreich auf deutschen und internationalen Festivals sowie im Fernsehen (ZDF, ARTE) liefen.

19. April um 20.00 Uhr

Hanna Poddig: „Radikal mutig“ - Musikalisch unterstützt von CHEERUP

Lesung, Diskussion und Musik

Jupibar im Gängeviertel, Valentinskamp 39, U-Bahn Gänsemarkt

Eintritt Spende

„Radikal mutig“, nach dieser Devise handelt Hanna Poddig, ehemalige Aktivistin bei ROBIN WOOD, engagierte Umweltnetzwerkerin und Mitinitiatorin der Initiative „Tschüss Vattenfall“. In ihrem gleichnamigen Buch berichtet Hanna von ihrem Widerstand gegen Atomkonzerne, Militarismus und Gentechnik. Sie beschreibt darin spektakuläre Aktionen wie Klettern, Ankett- und Straßentheateraktionen und die alltäglichen Herausforderungen politischer Arbeit.

Hanna Poddig, geboren 1985, wird als Widerstandsnomadin, Vollzeitaktivistin oder Berufsrevolutionärin bezeichnet, weil das, was sie tut, in keine Schublade passt. Sie lebt unterwegs, ohne feste Anstellung, weitgehend ohne Geld und engagiert sich momentan u.a. in den Bereichen Anti-Atom und Antirepression.

Musikalisch unterstützt wird Hanna Poddig von dem Duo „Cheerup“: Claudia Vàsquez (Gesang, Percussion) und Gesa Zill (Keyboard), beide ansonsten auch mit Dubtari unterwegs. Bereits seit acht Jahren besteht das Duo mit ihren Songs aus Latin, Soul, Jazz und Pop.

Die Veranstaltung wird unterstützt von Robin Wood.

19. April um 20.00 Uhr

Gabi Schaffner & Cenk Bekdemir und ‘metromeier’

lesen Texte und machen Musik

im shebeen, Hein-Hoyer-Straße 78, S-Bahn Reeperbahn, U-Bahn Feldstraße

Eintritt 5.00 Euro

In den Texten von Gabi Schaffner dreht es sich nicht selten um finnische Seelen, die das Leben durch Musik und Alkohol ins Lot zu bringen versuchen, oder, wie in ihrem Hörspiel, um das “Universum finnischer Motorenmusik” (hr, “Otto Mötö”).

Cenk Bekdemir liest Kurzgeschichten aus „ziemlich weit hergeholt“ und andere Fragmente und macht zusammen mit Peter Schöningh und Franko Wolenski alias ‘metromeier’ Elektro-Gitarren-Musik.

Samstag 20. April

20. April 20.00 Uhr

"Watt'n schöner Fall" - die HEW*Lesetage kommen in die Gänge –

Abschluss-Lese-Party mit:

Katja Kullmann, Sarah Khan, Frank Spilker und Frau Kraushaar

Gängeviertel, Valentinskamp 39, U-Bahn Gänsemarkt
Eintritt frei, Spende für die Performer erwünscht

Gleich vier literarische und musikalische Höhepunkte bietet die HEW*Lesetage-Abschlussparty am Sonnabend im Gängeviertel. Die Schriftstellerinnen Katja Kullmann und Sarah Khan sowie Frank Spilker und Frau Kraushaar setzen Abschlussakzente, die zu weiteren Aufbrüchen animieren!

Katja Kullmann schreibt Bücher, Essays, Erzählungen und Reportagen über Gesellschaftspolitisches, den Geschlechtertanz und die wundersame Welt der Arbeit. 2003 erhielt sie den Deutschen Bücherpreis in der Kategorie „Sachbuch“. Zuletzt erschien ihr viel diskutierter Titel „Echtleben. Warum es heute so kompliziert ist, eine Haltung zu haben“ (Eichborn), außerdem die Reportage „Rasende Ruinen. Wie Detroit sich neu erfindet“ (Suhrkamp). Kullmann lebt in Hamburg, schreibt auch für Zeitungen und Magazine wie F.A.S., taz und DATUM und arbeitet derzeit an einem Roman.

Sarah Khan stellt ihr neues Buch über die Fernsehserie Dr. House vor. „Dr. House“ ist eigentlich keine Krankenhausserie, sondern ein mentales Trainingscamp – nach 9/11 gilt es, die Denkfähigkeit der USA wieder fit zu machen. Seltsam euphorisierend, diese Eliteausbildung bei Doktor Arschloch: zu lernen, wie man Leute durchschaut, unter Druck handelt, schreckliche Fehler macht und schließlich doch zu Lösungen gelangt. Die Wiederbelebung des amerikanischen Pragmatismus in 177 Folgen von 2004 bis heute. Mit ihren Thesen über amerikanische Kultur und Philosophie bringt uns Sarah Khan eine neue TV-Sicht nahe.

Sarah Khan publiziert regelmäßig Reportagen und Essays. Im Oktober 2012 erhielt sie den erstmals gestifteten Michael-Althen-Preis für Kritik der FAZ.

Im Anschluss an die Lesungen performen Frank Spilker (Die Sterne) und danach Frau Kraushaar mit ihrer Music-Video-Show „The Power of Appropriation“

Was sollen wir über Frank Spilker verraten? Er ist uns allen nicht nur als Sänger und Gitarrist der Band „Die Sterne“ bekannt. Im Rahmen der Erich Mühsam-Abende hat er Songs des großen Anarchisten zeitaktuell interpretiert. Und jetzt reüssiert er gerade als Schriftsteller. Daher können wir mehr als gespannt sein, was er heute Abend spielen wird. Für uns und seine Fans. Denn so sagte er in einem Interview mit der „Zeit“: „Noch wichtiger als gute neue Songs zu schreiben ist es mir, auf Tour zu gehen, in Verbindung zu bleiben mit den Fans, den Leuten, die immer wiederkommen, mit denen man inzwischen schon befreundet ist.“

Danach sorgt garantiert Frau Kraushaar mit ihrer Music-Show „The Power of Appropriation“ für entsprechend gute Stimmung! Statt eigenwilliger Kompositionen und dadaistischer Texte, widmet sich die Künstlerin jetzt verschollenen Liedern aus verschiedenen Kulturen mit

ungewöhnlichem Hitpotential. Frau Kraushaar ist durch halb Europa gereist, hat die traditionelle Weltmusik durchstöbert, durch ihren „krausischen“ Filter laufen lassen und anschließend das Liedgut neu eingespielt. Aneignen statt Nachahmen! Oder wie sie selber sagt: „Man muss sich das Fremde zum Freund machen!“ oder „Volksmusik für alle!“

Sonntag 21. April (P.S. und Nachklang)

21. April um 20.00 Uhr

Sterne und Popmusik“

Eine multimediale Lesung von Nikola Anne Mehlhorn und David Chotjewitz

Golem Club, Große Elbstraße 14, S-Bahn Königstraße

Eintritt: freiwillige Zwangsabgabe in selbstbestimmter Höhe

„Sternwerdungssage – ein geheimnisvoller Titel. Wer es mit dem Teufel zu tun hat, ist vielleicht geneigt, sich auf die Suche nach Gott zu begeben.“ (NDR). Die Musikerin und Schriftstellerin Nikola Anne Mehlhorn liest aus ihrer Erzählung „Sternwerdungssage“, einer Moritat über Liebe, deutsche Ignoranz und die fehlgeschlagene Assimilation von Juden in Deutschland. „Nikola Anne Mehlhorn hat einen packenden, lakonischen Ton gefunden. Ihre knappen Sätze besitzen eine Assoziationsdichte, wie man ihr sonst nur in der Lyrik begegnet“, lobt die Süddeutsche Zeitung. Auch David Chotjewitz arbeitet crossover mit Texten, Musik, Theater. Er stellt sein neues Theaterprojekt „Die Lebende Juke-Box“ vor, das im Juni in Hamburg startet. Musik, Bilder und Texte vermitteln ein Bild der Popmusik und speziell der Juke-Box vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis heute. In den Texten der Popmusik, den Bildern und Figuren sowie in der elementaren Kraft der Musik drückt sich Geschichte aus: Wäre Barack Obama möglich gewesen ohne Little Richard und Jimi Hendrix?

 

 

Die ZITATE

"Wenn es aber wahr ist, dass der ungelöste Widerspruch zwischen Ökonomie und Gesellschaft sich von Krise zu Krise zu einem Zustand der Katastrophe als Dauerzustand entwickelt, dann ist jene Kultur, die die Ordnung der Diskurse bewacht, nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems."

"... Praktizierbare Gegenmodelle entwickeln, Inseln für Menschen, die sich den Erpressungsmechanismen des "Ecotainments" entziehen wollen ... Modelle der menschlichen Gesellschaft, die eher am Glück als an Abstraktionen wie "Fortschritt" oder gar "Wachstum" orientiert sind."

aus: Markus Metz / GeorgSeeßlen, Bürger, erhebt Euch! (/Laika Verlag, Hamburg)

 
Die zunehmende "Refeudalisierung des Kulturbetriebes" beklagte der Schriftsteller Ingo Schulze schon 2007 (in seiner Dankesrede anlässlich des von E.ON finanzierten Literaturpreises):

"​.. Die Tendenz zur Refeudalisierung des Kulturbetriebes geht einher mit einer allgemeinen Privatisierung und damit Ökonomisierung aller Lebensbereiche: des Gesundheitswesens, der Bildung, des Sports, des Verkehrssystems, der Wohnungswirtschaft, der Energiewirtschaft – bis dahin, dass private Firmen Polizeiaufgaben übernehmen. Ich fürchte, dass es nur noch ein kleiner Schritt sein wird, bis private Armeen im Auftrag Deutschlands zum Einsatz kommen." [Mehr...]